Der Cassegrain-Reflektor ist ein Spiegelteleskop, dass von dem französischen Priester und Astronomen Laurent Cassegrain im Jahr 1672 erfunden wurde.
Zwischen dem Cassegrain-Spiegel und dem Newton-Spiegel gibt es einige ganz auffällige Unterschiede. Der größte Unterschied, der sofort ins Auge sticht ist die Lage des Einblickes. Schaut man beim Newton seitlich ins Teleskop, so blickt man beim Cassegrain, wie beim Refraktor von hinten in das Teleskop. Das Licht, was durch die Objektivöffnung ins Teleskop fällt, wird vom konkav-parabolischen Hauptspiegel reflektiert und gebündelt und trifft auf den konvex-hyperbolischen Fangspiegel und wird von diesem in Richtung Hauptspiegel zurück geworfen. Durch eine zentrale Bohrung im Hauptspiegel gelangt das Licht zum Okular. Anders als beim Newton-Spiegel ist der Fangspiegel des Cassegrain-Teleskops an der Bildentstehung beteiligt, in dem er die Brennweite des Teleskops verlängert. Durch diesen Trick ist eine kompaktere Bauform des Cassegrain-Spiegel bei größeren Brennweiten möglich. Allerdings ist die Herstellung etwas komplizierter, weswegen der Cassegrain-Spiegel gegenüber dem Newton-Spiegel etwas teurer ist. Auch der Fangspiegel des Cassegrain ist größer und daher auch die Obstruktion. Da der Einblick am hinteren Ende des Teleskops liegt, ist bei Beobachtung in Zenitnähe ein Zenitprisma erforderlich.
Im Amateurbereich gibt es den Cassegrain-Spiegel nur als sogenanntes katadioptrisches System, also eine Kombination von Spiegel und Linsen zur Bilderzeugung.
Das Schmidt-Cassegrain-Teleskop und das Maksutov-Cassegrain-Teleskop sind die beiden häufigsten Bauformen.
Der Vorteil des Cassegrain-Teleskops gegenüber dem Linsenteleskop oder Newton ist seine sehr kompakte Bauweise. Diese wird allerdings durch eine Abschattung der Optik durch den Fangspiegel erkauft, der deutlich größer ist als bei einem Newton-Spiegel. Preislich sind Cassegrains teurer als Newton-Spiegel oder Fraunhofer-Achromaten.