Die Minimalvergrößerung richtet sich nach dem Beobachter.
Die Pupille, also die Blende unsere Augen öffnet sich bei Nacht stärker als bei Tag. Es braucht eine Zeit, bis sich die Augenpupillen in der Nacht bis auf ihre maximale Öffnung erweitert haben. Dies nennt man Dunkeladaption.
Je nach Alter öffnet sich die Pupille auf 8mm bei jungen Menschen und zwischen 4 bis 5mm bei älteren Menschen. Diese Pupillenöffnung bezeichnet man als Eintrittspupille des Auges. Nun wird durch das Okular die Teleskopöffnung, die man auch als Eintrittspupille bezeichnet, verkleinert dargestellt. Dies nennt man die Austrittspupille des Fernrohrs. Die Austrittspupille berechnt man aus dem Verhältnis aus Fernrohröffnung und Vergrößerung.
Für ein Teleskop mit 100mm Öffnung und 1000mm Brennweite erhalten wir bei Benutzung eines 25mm Okulars und 40 facher Vergrößerung eine Austrittspupille von 2,5mm.
Wollen wir das komplette Lichtbündel des Teleskops nutzen, das aus dem Okular kommt, dann muss die Austrittspupille des Teleskop gleich groß wie unsere Augenpupille sein. Die Brennweite f des dafür benötigten Okulars kann man wie folgt berechnen.
In unserem Beispiel mit 5mm Augenpupille und Öffnungszahl 10 erhalten wir eine Okularbrennweite von 50 mm. Beobachten wir mit Minimalvergrößerung ist der betrachtete Himmelsausschnitt maximal. Wir sehen im Teleskop dann den größtmöglichen Bereich des Himmels. Mit steigender Vergrößerung wird der im Teleskop sichtbare Himmelsausschnitt immer kleiner. Man sollte also die Beobachtung immer mit der kleinsten Vergrößerung, also mit dem Okular mit der längsten Brennweite beginnen und dann die Vergrößerung allmählich bis zur förderlichen Vergrößerung und bis zur Maximalvergrößerung steigern.