Die Vergrößerung des Teleskops
Auch wenn sie von Laien zumeist als erstes erfragt wird, so ist die Vergrößerung eines Teleskops die am wenigsten wichtige Eigenschaft. So ganz stimmt das nicht, aber man sollte ein Teleskop nicht nach der Vergrößerung auswählen. Gerade bei sehr günstigen Teleskopen im Einsteigerbereich wird oftmals mit astronomischen Vergrößerungen geworben, die zwar theoretisch möglich sind aber in der Praxis die Leistungsfähigkeit des Teleskop bei weitem überfordert.
Die Vergrößerung mit der ich ein Himmelsobjekt im Teleskop betrachte hängt von der Brennweite des Teleskops und der Brennweite des Okulars ab, durch das ich das Objekt betrachte. Sie ist das Verhältnis der beioden Größen und lässt sich wie folgt berechnen.
Beobachte ich bei einem Teleskop mit 1000 mm Brennweite mit einem Okular mit 10mm Brennweite, so beträgt die Vergrößerung 100 fach. Das heißt das Teleskop bildet das Objekt 100 mal größer ab, als ich es mit meinem Auge am Himmel sehe.
Um unterschiedliche Vergrößerungen zu erreichen kann ich verschiedene Okulare einsetzen. Doch Vorsicht, bei der Vergrößerung gilt es verschiedene Dinge zu beachten. Eine immer größer werdende Vergrößerung bedeutet immer auch ein dunkler werdendes Bild. Zudem setzt auch die Luftunruhe in der Atmosphäre der Vergrößerung ein natürliches Ende. Die Luftunruhe kann man am flackern der Sterne sehen oder auch an einem unruhigen Mond. Auch das Auflösungsvermögen des Teleskops setzt der Vergrößerung Grenzen.
Um das Teleskop optimal zu benutzen müssen wir uns mit der Vergrößerung zwischen der Minimal- und der Maximalvergrößerung bewegen.
Es gibt drei wesentliche Vergrößerungen, zwischen denen wir das Leistungspotential des Teleskops optimal nutzen:
Gehen wir über die Maximalvergrößerung hinaus, so erhalten wir keinen weiteren Detailgewinn. Man spricht dabei von einer leeren Vergrößerung. Die maximal mögliche Vergrößerung wird oftmals von der herrschenden Luftunruhe der Atmosphäre, dem sogenannten Seeing begrentzt.
Um die verschiedenen Vergrößerungstufen zu erreichen, werden mehrere Okulare mit entsprechender Brennweiten benötigt oder man setzt ein sogenanntes Zoomokular ein, das erspart den Okularwechsel.