Auflösungsvermögen
Das Auflösungsvermögen eines Teleskops hängt von seiner Öffnung ab. Als Auflösungsvermögen bezeichnet man die Fähigkeit des Teleskop zwei nahe stehende Bildpunkte, zum Beispiel Sterne oder zwei Mondkrater, getrennt voneinander abzubilden. Es wird als Winkel in Bogensekunden angegeben (1″=1/3600 Grad).
Für die Bestimmung des Auflösungsvermögens werden zwei verschieden strenge Kriterien angewandt. Das strenge Rayleigh-Kriterium und das weniger strenge Dawes-Kriterium.
Bei dem Dawes-Kriterium kann man zwei Doppelsterne derart trennen, das noch eine Verbindung zwischen ihnen besteht, das Doppelsternchen sieht dann wie eine acht aus.
Beim Rayleigh-Kriterium ist das Doppelsternpaar deutlich von einander getrennt.
Das Auflösungsvermögen kann man nach beiden Kriterien berechnen. Das Auflösungsvermögen nach Dawes ergibt sich als Quotient aus 116/ Teleskopöffnung D. Nach Rayleigh als Quotienten aus 138/ Teleskopöffnung D. Für ein Teleskop mit 100mm Öffnung erhalten wir demnach ein Auflösungsvermögen von 1,16 Bogensekunden nach Dawes und von 1,38 Bogensekunden nach Rayleigh.
Vereinfacht kann man das Auflösungsvermögen auch mit der Faustformel 120/Teleskopöffnung D bestimmen. Unser 100mm Teleskop hat demnach ein Auflösungsvermögen von 1,2 Bogensekunden. Diese hier angegebenen Werte sind theoretische Werte, die in der Beobachtungspraxis nur bei exzellenten Bedingungen erreicht werden können. Das Auflösungsvermögen des Teleskops wird von der herrschenden Luftunruhe der Erdatmosphäre beeinflusst.
Stark vereinfacht lässt sich sagen, dass eine größere Öffnung eine bessere Auflösung bedeutet.
Für den Mond ergeben sich etwas andere Werte, da wir hier flächenhafte Strukturen beobachten. Hier gibt es grob zwei Kriterien. Einmal betrachtet man dunkle Punkte vor hellem Hintergrund, wie Krater. Daneben gibt es ein Kriterium für schwarze Linien vor hellen Hintergrund, wie Beispielsweise Rillen.
Für Krater ergibt sich das Äuflösungevermögen in Bogensekunden in dem man 39 durch die Öffnung in mm teilt. Für ein Teleskop mit 100mm Öffnung ergibt sich eine Äuflösung von 0,78″ oder 1,4 km für Krater. Das heißt, mit solch einem Teleskop kann man Krater ab einem Durchmesser von 1,4 km erkennen.
Für Rillen bestimmt sich das Auflösungsvermögen aus dem Quotienten aus 23 durch die Teleskopöffnung, also hier 23/100 gleich 0,46″ oder 800m. Man kann also Rillen als dunkle Striche ab einer Breite von 800m sehen.